C12: Assessing the Impact of Hailstorms in a Future Climate (HailClim)
Großer Hagel verursacht regelmäßig erhebliche Schäden an Gebäuden, Infrastruktur und Landwirtschaft. Nach Angaben der Munich Re wird rund ein Drittel aller Schäden durch Naturgefahren in Deutschland durch schweren Hagel verursacht. Als Folge der anthropogenen Erwärmung und der damit einhergehenden Zunahme von Feuchtigkeit in der unteren Troposphäre und konvektiver Instabilität wird allgemein angenommen, dass die Wahrscheinlichkeit von Hagelstürmen bereits zugenommen hat und sich dieser Trend fortführen wird. Allerdings weisen Trends, die entweder aus kaum verfügbaren direkten Hagelbeobachtungen oder aus Modelldaten abgeleitet wurden, in eine andere Richtung.
Das Projekt Hailclim zielt im Rahmen von ClimXtreme darauf ab, die kontrastierenden Trends, welche in unterschiedlichen Datensätzen und Zeiträumen identifiziert wurden, zu entwirren und in Einklang zu bringen. Insbesondere sollen die Hauptgründe für die Unsicherheiten in den beobachteten Trends bei Hagelstürmen untersucht werden.
Weiterhin werden Unsicherheiten bezüglich der Trends verringert, indem wir die Beziehung zwischen Hagelstürmen und Modellfeldern (Reanalyse und regionale Klimamodelle) durch einen objektorientierten Ansatz besser einschränken. Ein solcher objektorientierter Ansatz ermöglicht nicht nur die Berücksichtigung des Auftretens von Stürmen, sondern auch dessen Eigenschaften, basierend auf einer radargestützten Verfolgung über die letzten 20 Jahre. Darüber hinaus stützen sich die Schätzungen künftiger Veränderungen auf ein Ensemble hochauflösender regionaler Klimamodelle für verschiedene Storyline-Szenarien (z. B. +1,5, +2, +3 K), um die Unsicherheit künftiger Veränderungen zu quantifizieren. Diese Veränderungen der Gefährdung werden mithilfe eines am IMK-TRO entwickelten Hagelrisikomodells, das auf einfache Weise auf ganz Deutschland ausgedehnt werden soll, in potenzielle extreme Risikoänderungen übersetzt.
Institution: Institut für Meteorologie und Klimaforschung (IMK), Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Kontakt: apl. Prof. Michael Kunz, Dr. Susanna Mohr, Dr. Jannik Wilhelm, Mathis Tonn