Konvektive Risiken wie beispielsweise großer Hagel und Tornados resultieren weltweit, in Europa und Deutschland in Todesopfern, Verletzten und hohen wirtschaftlichen Verlusten. Allerdings liegen unzureichende Beobachtungen vor, um zu bewerten, inwieweit Trends in solchen lokalen Phänomenen vorhanden sind. Jedoch deuten frühere Ergebnisse im Rahmen des CHECC-I-Projekts darauf hin, dass solche Gefahren, insbesondere (sehr) großer Hagel, in den letzten Jahrzehnten in weiten Teilen Europas häufiger geworden sind. Diese Schlussfolgerung beruht auf einem additiven Regression-Konvektion-Gefahrenmodell (AR-CHaMo), welches im Rahmen von CHECC I unter Verwendung der ERA5-Reanalyse weiterentwickelt wurde. Im Rahmen des CHECC II-Projekts soll die Bewertung von Konvektivereignissen durch die Anwendung des AR-CHaMo-Modelles auf das Coupled Model Intercomparison Project (CMIP6) erweitert werden, um das zukünftige Auftreten von (sehr) großem Hagel und Tornados in Mitteleuropa zu verstehen. Die Zukunftsprojektionen für das Auftreten dieser Gefahren werden den Zeitraum bis zum Jahr 2100 abdecken und entsprechend den verschiedenen Szenarien der Gemeinsamen Sozioökonomischen Pfade (SSP) entwickelt. Ein zweites Ziel von CHECC II ist die Entwicklung eines Datensatzes an Events für das Auftreten von (sehr) großem Hagel und Tornados auf der Grundlage von AR-CHaMo, sowohl für die Vergangenheit (unter Verwendung der ERA5-Renalysen) als auch für die Zukunft (unter Verwendung der CMIP6-Projektionen). Dieser Datensatz wird es ermöglichen, die Wiederkehrperiode bestimmter Auswirkungen unter Verwendung zusätzlicher Daten zur Exposition und Anfälligkeit zu berechnen. Es wird erwartet, dass diese Erkenntnisse dazu beitragen werden, geeignete Abschwächungsstrategien zu entwickeln, um das Hagel- und Tornadorisiko in Mitteleuropa zu verringern.

Institution: European Severe Storms Laboratory (ESSL) e.V

Kontakt: Dr. Pieter Groenemeijer, Francesco Battaglioli