Klimamodelle zeigen, dass die Häufigkeit und Intensität von Hitze- und Dürreereignissen in Europa zunehmen werden, wobei die Region besonders anfällig für das wiederholte Auftreten dieser Extreme in aufeinanderfolgenden Jahren zu sein scheint. Die Veränderungen von Hitze- und Dürreereignissen sind jedoch nicht nur vom Ausmaß der globalen Erwärmung abhängig, sondern auch von der dekadischen Variabilität des Klimasystems. Im Rahmen dieses Projekts erfolgt daher eine detaillierte Attributionsstudie der dekadischen Variabilität von Hitze- und Dürreereignissen in Europa unter Berücksichtigung atmosphärischer und ozeanischer Einflussfaktoren. Dies beinhaltet die Untersuchung der Auswirkungen von anthropogenen Einflüssen, wie beispielsweise die von Treibhausgasen oder Aerosolen, bei gleichzeitiger Quantifizierung der inhärenten Unsicherheiten in Bezug auf Häufigkeit und Intensität, die sich aus der internen atmosphärischen Variabilität sowie der Ozeanzirkulation ergeben.

Zu diesem Zweck werden sowohl „faktische“ als auch „kontrafaktische“ Simulationen unter Verwendung von Single Model Initial Condition Ensembles (SMILEs) durchgeführt. Die Bereitstellung großer Stichproben von Extremen unter verschiedenen klimatischen Bedingungen stellt eine robuste Analyse sicher, welche ermöglicht, anthropogene Einflüsse von natürlicher Variabilität zu trennen. Des Weiteren erfolgt eine Untersuchung diverser Metriken, welche sich auf sozioökonomische, gesundheitliche sowie landwirtschaftliche Auswirkungen beziehen. Das Ziel des Vorhabens besteht in der Schaffung eines Rahmens für Attributionsstudien, welcher neben der mittleren globalen Erwärmung auch die dekadische Variabilität im Klimasystem berücksichtigt und so zu einer differenzierteren und präziseren Zuordnung von Extremereignissen beiträgt.

Website: DECHEAT
Institution: Max-Planck-Institut für Meteorologie
Kontakt: Dr. Laura Suárez Gutiérrez, Dr. Wolfgang Müller, Victoria Dietz